Ich werde ab Wintersemester an der Kunstuni Linz ein Seminar über Pornographie abhalten:
Pornografie, gefilmter Sex, liefert nicht nur Modelle sexueller Praktiken, sie ist auch selbst Objekt des Begehrens. Viel mehr aber ist Pornografie Instrument eines ökonomischen Begehrens, das zu einer enormen Ausbreitung und Diversifikation der Porno-Industrie geführt hat. Damit geht einher, dass das Pornografische sich in sämtliche Medien und Formate diffundiert und immer neue Formen und Widerstände generiert. Kann mittlerweile von einer „pornofication“ der Gesellschaft gesprochen werden?
Das Seminar befasst sich kritisch mit den unterschiedlichen Phasen der pornografischen Darstellung von Sex, den medialen Veränderungen, der Ökonomie der Pornografie, der Frage nach Möglichkeit und Potenzial eines „kritischen Begehrens“ und Interventionen in die Pornografie.
Neben einer Einführung in die Filmanalyse wird die Entwicklung des Pornokinos und die Konventionen, die sich herausgebildet haben, eigehender betrachtet, durch die feministische Interventionsgeschichte von PorNO bis Fem Porn geführt. Das Seminar bietet außerdem einen Überblick über pornographische Formen von Porno im Early Cinema, Spielfilmpornographie, Amateur, Netporn, Post-Porn und Pornographie in der Kunst.