Wie connecten Leute mit Pornos?

Endet die Medienkompetenz beim Porno? Was bedeutet es, dass Pornographie immer leichter verfügbar ist. Vor allem in einer Welt, in der wir ständig vernetzt sind und dauernd auf den Bildschirm glotzen?

Menschen sind immer mehr digitalen Medien ausgesetzt. So würde das in jeder gängigen Tageszeitung anfangen. Ausgesetzt? Wir verwenden sie! Wir haben Smart-Phones und Tablets, sind mindestens auf Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat, managen Social Media Kanäle mit Programmen von Drittanbietern, haben unsere Dokumente in Clouds, teilen Netflix Abos mit FreundInnen und verschränken Arbeitsprozesse mit allen möglichen online Tools. Und entziehen uns ein wenig der realen Welt. Der britische Künstler Robbie Cooper hat sich mit dem Thema beschäftigt.

Im Immersion Project beschäftigt er sich mit den verschiedenen Formen mediatisierter Räume, in die Menschen sich begeben. Pornokonsum, Video-Games, Fernsehen, Internet. Dabei hat er intime Essays geschaffen, in denen die Menschen über ihren Zugang dazu sprechen und portraitiert sie dabei, wie sie diese Medien nutzen. Man sieht die konzentrierten Gesichter, starrenden Augen, extatisch aufgerissenen Münder. Vor allem hört man aber auch von sehr persönlichen Zugängen, die alles andere darstellen, als die Bilder von der dummen Masse, die von Medien manipuliert würden. Sie sind getragen von ihren Geschichten, ihrem persönlichen Leben und ihrer Haltung.

Gerade weil die Pornographie zu körperlichen Aktivitäten anregt, wird sie als Bedrohung wahrgenommen. Als könnte sie den Menschen dabei bestimmte Dinge einschreiben, zu spezifischem Verhalten bewegen. In den Essays von Cooper sehen wir, was wir bei uns selbst schon immer wussten und der fremden Masse nicht ganz zugestehen wollten. Dass Menschen nicht so dumm und unüberlegt mit Medien umgehen, wie man oft glauben möchte.
Wir sollten bei fortschreitender Medienentwicklung allerdings auch darauf achten, dass wir ihnen die entsprechende Medienkompetenz in die Hand geben.

 

Das Video-Essay zum Thema Pornokonsum: