Thomas Gottschalk und der Mythos „Cancel Culture“ als gekonnter Marketing Stunt

Wurde Gottschalk „gecancelt“ oder wieso ist er plötzlich in jedem Medium, um uns zu sagen, dass er ja nichts mehr sagen kann? Und was meint Gottschalk? Verkraftet er nicht kritisiert zu werdne? Das hätte er schnell abstellen können ohne großes Aufsehen. Man könnte auch einfach sagen, war blöd, haben wir früher halt so gemacht, würde ich heute nicht mehr so machen. Hätten wir uns alle viel gespart. Oder man macht es wie der wehleidige Tommy. Oder ist er vielleicht gar nicht wehleidig und es steckt was anderes dahinter? 

Welchen Zweck hat das bemühen des „Mythos Cancel Culture“? Meint er die „stillen 80%“ die uns in Talkshows und Buchveröffentlichungen, am Stammtisch und den Kommentarspalten auf Social Media permanent lauthals bis wütend wissen lassen, wie wenig sie gehört werden, weil sie nicht verkraften kritisiert zu werden, obwohl sie eh so weitermachen können wie immer? Wohl kaum – und so dumm wird er auch nicht sein.
Er ist zweifelsohne gekränkt, hat Angst vor dem Altern und der eigenen Irrelevanz. Man stelle sich vor, wie narzistisch beflügelnd es ist, jahrzehntelang zu den Haupt-TV-Events des Landes zu gehören. Nun ist er schon lange abgemeldet. Was kann er liefern, um wieder relevant zu werden? Scheinbar nichts, so gering schätzt er sich selbst. So versucht er es mit seichter Provokation und erreicht so wieder ein Millionenpublikum. Ganz nebenbei verkommt der Begriff „Cancel Culture“ neben einem Mythos, der er ist, denn Konsequenzen hatten weder Modridge noch Rammstein, weder Louis CK, noch Johnny Depp ernsthaft zu ziehen – auch zu einem Marketing Stunt. Der funktioniert gerade ziemlich gut.
Doch wie lange noch, ehe es den Medien zu Langweilig wird,immer wieder auf den Zug aufzuspringen?