Die feministische Bewegung hat das Bild der Frau verändert. Am Ende werden Strukturen aber nur nachhaltig aufgebrochen werden können, wenn sich auch Männer von ihren starren Rollenerwartungen lösen. „Feministischer Wandel braucht fürsorgliche Männer!“ tituliert die aktuelle Ausgäbe des Magazins an.schläge. Ein Pladoyer für Caring Masculinity.
Männlichkeitsforschung ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie setzt sich mit dem Thema Männer und Männlichkeit auseinander. Genauso wie die Frauenforschung ist es in die Gender Studies einzuordnen. Der Begriff der Critical Masculinity oder Kritischen Männerforschung hat sich etabliert. So soll eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeitskonstruktionen ausgedrückt werden. Aber auch ein selbstreflexiver Bezug zur männlich dominierten Wissenschaft und Forschung. Das bedeutet für männliche Forscher ein Hinterfragen der eigenen Rolle. Doch das sollte der Name des Forschungsfeldes eigentlich schon vorwegnehmen.
Das Wort „Feminismus“ scheint immer noch als Schimpfwort verstanden zu werden. Das merkt man in feminist Hipstertown vielleicht nicht immer, aber wenn man aus seiner feministischen Blase einmal einen Moment rausschaut, wird man feststellen, dass man durchaus in Erklärungsnot gerät. Während es bei Frauen noch eher verstanden wird (wenn auch deshalb nicht zwangsläufig wohlwollender aufgenommen), so ist man als Mann schon ein exotisches Tierchen, wenn man sich Feminist nennt. Man muss da schon von vorne anfangen. Von ganz vorne.
Dabei könnte man die ganze Sache auch anders angehen. Umgekehrt gefragt: Warum fühlen sich so wenig Männer dafür zuständig? Sind wir etwa nicht in der Pflicht? Warum glauben alle, Männer würden damit an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen? Welche Positionen werden dem Feminismus attribuiert? Und wie spannend ist das Projekt eigentlich, wenn es mittlerweile nicht nur ganz selbstverständlich männliche Feministen, sondern auch feministische PornographInnen gibt?