Was umgangssprachlich mit „gendern“ gemeint wird, bezieht sich eigentlich auf die Verwendung geschlechtersensibler Sprache. Das heißt, darauf zu achten, ob es um Männer oder Frauen oder beide geht. Es bedeutet damit auch das zu bezeichnen, worüber man spricht. Das Wort des „Gendering“ alleine schon drückt eine Vergeschlechtlichung der Sprache aus, also Geschlechteraspekte zu berücksichtigen, die zuvor vernachlässigt wurden.
Wozu ein Weltfrauentag?
Die Blumen müssen warten. Wozu brauchen wir einen Weltfrauentag? Wozu ein Tag, der uns an eine Gruppe Menschen erinnert, die knapp mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen? Eben weil sie eine Minderheit ist. Klingt komisch, ist aber so. Denn Minderheiten zeichnen sich politisch betrachtet nicht durch ihre Anzahl aus, sondern durch ihren Anteil an der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Mitbestimmung. Der Weltfrauentag ist vor über hundert Jahren entstanden und kommt ursprünglich aus den USA. Er wurde als Kampftag um das Wahlrecht der Frau begründet. Initiiert wurde er von Arbeiterinnen, bürgerliche Frauen schlossen sich an. Eine Frauenbewegung über Klassengrenzen hinaus. Heute sagt man Feminismus.