Als ich vor 5 Jahren schon mal die Frage gestellt habe, wie wir mit offen islamophoben feminstischen Strömungen oder Gruppierungen umgehen wollen, habe ich oft die Antwort gekriegt: „Die sind ja eh nicht feministisch.“ Das macht es etwas leichter, sich als Bewegung weniger hinterfragen zu müssen. Nun gibt es eine junge und lebhafte TERF Community („trans exclusive radical feminists“), die einen unbändigen Hass auf Trans-Menschen ins Netz schreit. Die Frage, nach der Kluft innerhalb des Feminismus und was man damit macht, stellt sich erneut.
Warum wir den Weltfrauen*tag noch brauchen.
Auch wenn sie jetzt wieder mit Diskussionen kommen, ob das überhaupt noch nötig ist (der Kurier patzt sich damit gern an) und infrage stellen, ob Frauen überhaupt noch benachteiligt sind, sieht die Realität anders aus: Die Situation wird eher schlechter als besser – das heißt es gibt eher immer mehr Gründe als weniger, warum wir einen Weltfrauentag brauchen.
Wieso wir das OnlyFans Problem missverstehen – und wie das dahinter viel gefährlicher ist
Ihr könnt euch sicher daran erinnern, wie die Kampagne „Trafficking Hub“ auf problematische Videos auf PornHub hingewiesen hat und die Geschichte in allen Medien aufgetaucht ist. Damals hieß es, die Plattform wäre voll von Vergewaltigungs- und Missbrauchsvideos. Nun ist wieder eine Pornogeschichte in aller Munde: OnlyFans wird nun beschuldigt, jene fallenzulassen, auf deren Rücken sie groß geworden sind. Beides ist nicht ganz falsch, aber eben auch nicht richtig. Und dahinter steckt eine noch viel größere Gefahr, die niemand sieht.
Die polnischen Proteste gegen das Abtreibungsverbot
In Polen hat das Gesetzt für ein Abtreibungsverbot der regierenden PiS zu massiven Protesten geführt. Ich habe die Journalistin Katarzyna Wezyk, Autorin des Buchs „Aborcja jest“ („Abtreibung ist“) gefragt, wie die Situation in Polen aussieht.
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Die feministische Tante im Ausland hilft jungen Polinnen – und ihr könnt es auch! (Pro Choice)
Ciocia Basia in Berlin, Ciocia Wienia in Wien und Ciocia Szesia in Prag sind die feministischen Tanten (= „Ciocia“ auf Polnisch) im Ausland, die jungen Polinnen helfen. Die extremistische polnische Regierungspartei PiS versucht Schwangerschaftsabbrüche unmöglich zu machen. Das Gesetz ist schon lange eines der härtesten in Europa. Doch die PiS versucht es immer weiter zu verschärfen. Es gab bereits vor dem letzten Vorstoß nur sehr eingeschränkte Bedingungen für einen Abbruch (zb. Gefahr für die Frau oder stark beeinträchtigter Fötus). Doch auch dann war es Ärzten frei aus „Gewissensgründen“ abzulehnen. Die Partei übte vielerorts Druck auf Ärzte aus, das auch zu tun, weshalb ein Abbruch in Polen häufig zwar theoretisch noch möglich, de facto aber schon verboten war.
Das eine Mal, dass ich (fast) Opfer von Catcalling wurde
Catcalling ist für Frauen eine alltägliche Sache, für Männer eine Seltenheit. Doch selbst wenn es passiert, bedeutet es etwas grundlegend anderes. Weil Männer in einer grundlegend anderen Welt leben.
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Was bedeutet Feminismus in den 2020ern?
Feminismus 2020 heißt wohl, dass Beyonce, die Alben darüber macht, dass man doch das beste draus machen soll, wenn der Typ dich bescheißt („if lives gives you lemmons, make“), sich im Song „Flawless“ auf Adichie’s Essay „We should all be Feminists“ bezieht, die Autorin aber wiederum meint, ihr Feminismus ist nicht der Feminismus von Beyonce. In einem Interview war sie auch nicht ganz glücklich darüber, welcher Art der Öffentlichkeit sie das preisgab:
Die größten frauenpolitischen Baustellen
In Österreich gibt es viele Baustellen in der Frauenpolitik. Unter der letzten Regierung gab es sogar einige Rückschritte. Eine Neuauflage der türkis/schwarz-blauen Koalition ist anlässlich des Wahlergebnisses möglich. Der Kuschelkurs zwischen Kurz und Hofer in den Wahldiskussionen lässt es wie beschlossene Sache erscheinen. Wie ist der Status Quo? Was sind die größten anstehenden Herausforderungen für die nächsten Jahre? Die folgenden Punkte habe ich aus einem Gespräch mit Brigitte Theißl von an.schläge.
Ist Gilette jetzt auf einmal feministisch?
Die neue Gilette Werbung hat im Netz für heftige Debatten gesorgt. Der Spot zeigt Männer, die Frauen belästigen, ihre Mitmenschen tyrannisieren und Frauen am Arbeitsplatz marginalisieren, während eine Reihe Typen am Grill mit Bier dabei zusehend mit den Schultern zuckt und es mit einem „Boys will be Boys“ quittiert. Beleidigte Männer drohen mit einem Boykott der Marke. Die Gegenseite sieht darin berechtigte Kritik an toxischer Männlichkeit. Und übrig bleibt die Frage, was Feminismus damit zu tun hat und wieviel Verantwortung einem Konzern zuzutrauen ist.
Was ich als Pornomacher über Männlichkeit gelernt habe
Ich mache seit acht Jahren Pornos. Mein Zugang zu Sex hat sich dadurch verändert – aber nicht so, wie ihr jetzt denkt. Dadurch, was ich sehen und erleben konnte, habe ich einiges über Männlichkeit gelernt, was ich gerne jedem heterosexuellen Cis-Mann mitgeben würde.
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